In der Post war heute ein Päckchen angekommen.
Der Absender war zwar nicht ganz unbekannt, aber …
… es gab keinen Anlass ein Päckchen zu erwarten. So waren wir neugierig. Was mag da wohl drinnen sein? Vom Format hätte es ein Buch sein können. Oder eine Handvoll Werbeflyer für irgendetwas. Beides wäre denkbar gewesen. Das Päckchen kam aus den alten Bundesländern. Ein Westpaket also?
Es war weder das eine, noch das andere … und auch Westpaket passt nicht wirklich, trotz des Versandortes. Der Inhalt war Schönebeck sehr viel näher, als der Absender vermuten ließ. Und die beiliegende Erklärung hat uns beide sehr berührt.
Tatsächlich hatte ein Kollege Claudias Blogeintrag „Mein Jakobi-Stern“ gelesen und folgte daraufhin einem inneren Impuls uns dieses Kunstwerk zu senden.Ein Kupferstich. Auf der Rückseite mit Schreibmaschine getippt (mutmaßlich auf einer
Erika): „Schönebeck / Elbe, St. Jakobikirche“ und ein VEB Qualitätsaufkleber „Handarbeit“.
Der Versender war nicht ganz sicher, ob dieser Wandschmuck nicht ein wenig „shabby“ sei, wie er sich neudeutsch ausdrückte. Ganz im Gegenteil. Es ist ein altes Stück Wertarbeit – auf Leinen (wo gibt es das noch!?). Sowohl die Geste, als auch das Kunstwerk selbst haben ganz viel in uns ausgelöst, was sich schwer in Worte fassen lässt.
Wer „Mein Jakobi-Stern“ gelesen hat, weiß, dass wir diese Kirche vermissen werden. Da ist es schön, ein solches Andenken zu haben. Erinnerungen sind wichtig. Und so werden wir in unserem neuen Heim einen Platz für St. Jakobi finden.
Und dem Schenkenden sind wir dankbar, dass er dem inneren Impuls gefolgt ist und uns damit ganz unerwartet und überraschend eine riesige Adventsfreude bereitet hat.