80, 85, 98 sind nicht die Lottozahlen zum Wochenende, und dennoch verbinde ich mit diesen Zahlen Glück.

Die Zahlen sind die Altersangaben dreier Frauen, die mein Leben betend begleiten, und mit denen ich in den letzten Wochen telefonieren konnte. Alle drei Frauen sind wach und interessiert – und mein Leben ist ihnen präsent. Die 98jährige Frau begleitet mich schon mein ganzes Leben – meinen Mann hat sie noch nie gesehen, und doch weiß sie gleich seinen Namen, fragt nach unserem Ergehen und weiß was bei uns anliegt. Nein, wir hören uns nicht regelmäßig. Manchmal liegen Monate dazwischen, dass ich mich telefonisch bei den Frauen melde – aber bei allen dreien weiß ich, dass wir im Gebet verbunden sind. Fürbittend begleiten wir einander.

Neu hat mich beeindruckt, wie interessiert sie sind. Sie fragen nach. Fragen nach uns, nach Familie und Gemeinde, haben unsere Enkelkinder im Blick. Die nächste Generation ist ihnen ein Gebetsanliegen. Vielleicht liegt das auch an ihren eigenen Vitas: Kinderärztin, Hebamme, mehrfache Großmutter. Alle drei haben sich ihr Leben lang für Kinder eingesetzt, ihr Werden und Wachsen begleitet. Und sie haben nicht aufgehört Einzelne weit darüber hinaus zu begleiten. Welch ein Segen sind diese Frauen in meinem Leben. Welch ein Glück! Ihre Gebete sind mir – und uns als Ehepaar – wertvoll. Und ja, wir wissen, dass wir mit ihnen Gebetsanliegen teilen können. Berührend finde ich es jedes Mal, wenn sie mich bitten für sie zu beten. So wie es in den letzten Wochen geschah. Da ist ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten. Ein Anteilgeben und füreinander im Gebet einstehen, das macht diese Beziehungen seit Jahren – in manchen Fällen seit Jahrzenten – wertvoll.

Die drei Frauen sind mir Vorbild und Motivation – fürs eigene Gebet, aber auch interessiert zu bleiben am Leben und Ergehen der anderen, der nächsten Generation und nachzufragen. Wie lange es noch möglich sein wird, mit diesen Frauen zu telefonieren, weiß Gott allein. Schon jetzt weiß ich, dass Ihre Gebete, Fragen, Gedanken mir eines Tages fehlen werden, wenn diese „Schwestern“ nicht mehr sind. Umso dankbar bin ich für das JETZT. Und einstimmen will ich in die Worte von Psalm 103: vergiss nicht, was Gott dir Gutes getan hat. Der gemeinsame Glaube hat Begegnungen für mein Leben mit diesen Frauen gebracht und ich glaube, dass das Gebet füreinander meinem Leben zum Segen wurde – und der kann sich weiter auswirken. Welch ein Glück!

19.07.2024 / csb