Alle guten Dinge sind – vier!
Zum vierten Advent will ich von den vier „Sternmomenten“ in dieser Woche erzählen.

Inspiriert von meinen drei Sternen der letzten Woche hatte ich Ideen, über welche Sterne ich schreiben könnte: den Christstern in unserem Wohnzimmer, der sich dem Fenster entgegenstreckt und uns bereits seit letztem Jahr begleitet. Oder ich dachte an den kleinen gelben Stern auf der Weihnachtskarte, der im Alltag schon länger an meiner Seite steht und den ich vom Gebetssessel aus erblicke, damals aber übertünchen wollte, damit das Bild mit dem Buch das ganze Jahr stehen konnte und die Karte nicht weihnachtlich wirkt. Damals habe ich mich dagegen entschieden und ihn gelassen. Mich stört er auch im Sommer nicht. Mit offenen Augen ging ich durch die Woche, spürte nach, welcher Stern wohl resoniert, denn noch stimmten die Ideen nicht. Und dann war es nicht der eine konkrete Stern in dieser Woche, sondern die „Sternenmomente“, die diese Woche reich machten und meinen Alltag erhellten.

Ins Jahr war ich gestartet mit der Suche nach „Schlüsselmomenten“. Ich wollte Momente festhalten, die für mich in diesem Jahr eine Schlüsselrolle spielen sollten – und ja, die fand ich. Die gab es. In diesem Jahr haben sich einige Weichen für uns gestellt. Wir werden weiterziehen. Wir machen uns auf den Weg. Auf den Weg an einen neuen Wohnort, hinein in neue Aufgaben an einer neuen Dienststelle. Doch was sind die Lichtmomente, die mir aktuell den Weg zum Leben zeigen? Vier waren es in der letzten Woche:

D4 sketch sw ohMein Sternmoment Nr. 1: Unsere Villa Würde ist gekauft, wie ich unser neues Haus liebevoll heute schon nenne. Viel Arbeit wartet da noch in den nächsten Wochen und Monaten auf uns. Denke ich an das Nebengebäude, kann ich auch in Jahren denken. Das ich jetzt einen Teil eines Hauses besitze, lässt mich strahlen – welch ein Geschenk jetzt ein eigenes Haus einrichten und gestalten zu dürfen!

 

rede raumMein Sternmoment Nr. 2: Die Frage meiner Freundin, wie es mir damit geht, dass der Rede-Raum geräumt wird und die Zeit hier sichtbar zu Ende geht. An sich nichts Ungewöhnliches, dass die Freundin danach fragt. Doch weil es ihr länger nicht möglich war Anteil zu nehmen, war das für mich eine große Freude, diese Frage von ihr zu lesen, und gleich am nächsten Tag länger mit ihr telefonieren zu können.

 

Mein Sternmoment Nr. 3: Überrascht wurde ich in der Tagespflege beim Singen mit den Senioren, dass ich die Hoffnung neu entdeckte. Und zwar in dem Lied „O Tannenbaum“, das nicht unbedingt in meine Top 10 der Weihnachtslieder zählt. Da heißt es in der dritten Strophe:

O Tannenbaum, o Tannenbaum, dein Kleid will mir was lehren:
die Hoffnung und Beständigkeit gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit!

Mich hat die „Hoffnung und Beständigkeit“ berührt, die mich an die Treue Gottes erinnert. Neben der Liebe, die in diesen Tagen so oft benannt wird, scheint die Hoffnung manchmal zu verstummen. Wie schön, dass sie mir so unerwartet begegnet ist.

magdMein Sternmoment Nr. 4:  Am 4. Advent predige ich über den Lobgesang der Maria, das Magnificat, das im Lukasevangelium nachzulesen ist. Natürlich klingt bei dem Text das ein oder andere Lied in mir an, doch das Maria sich selbst in die Tradition Abrahams stellt, ist mir neu bewusst geworden. Abraham, der mit einer Verheißung loszog in ein neues Land. Abraham, der den Sternenhimmel sah, die Sterne nicht zählen konnte, vertraute Gott, dass er hält, was er verspricht. Maria hatte eine Verheißung und die Zusage: „Fürchte dich nicht“. Sie stimmt den Lobgesang an, weil sie losgeht und in der Begegnung mit ihrer Verwandten Elisabeth ermutigt wird. Sie vertraut darauf, dass bei Gott nichts unmöglich ist und er hält, was er verheißt.

Die tanzende Maria hängt als Druck in meinem Büro. Wie ich zu dem Bild kam, ist eine Geschichte für sich, und hat mit meiner Berufung zu tun. Das ich in dieser Woche beim Nachsinnen über Maria, ihren Lobgesang, meine Sterne auf den Vers 4 aus Psalm 150 stieß, hat mich beschwingt, ermutigt, in meiner Berufung bestärkt:

„Lobt ihn mit Tanz und Tamburin,
lobt ihn mit Saiteninstrumenten und Flöten!“

Weihnachtssingen 2024Und dann komme ich jetzt gerade vom Weihnachtssingen auf dem Marktplatz in Schönebeck und weiß, es ist hier wie an allen Orten meine Aufgabe die Freudenbotschaft hinauszusingen, das Lob Gottes erklingen und mein Licht leuchten zu lassen. Da wo ich gerade bin. So wie ich bin: beschenkt!

 

 

 

 

 

Titelfoto: geralt, pixabay