Diese Woche kam wieder der Paketbote. Wieder wurde mir ein Bilderrahmen geliefert und die Frau, der ich davon erzähle, wunderte sich.
Wofür brauchst Du jetzt neue Bilderrahmen, wo ihr gerade umzieht, und noch nicht wisst, wo die Bilder wirklich hängen werden? Gute Frage, doch für mich auf der anderen Seite auch gar keine Frage. Schon in Templiner Zeiten haben für mich Bilderrahmen eine besondere Rolle gespielt und es gab einige Bilder, die ich damals gerahmt habe. Eigene Bilder, die ihren Rahmen brauchten. Auch in Altona habe ich Bilder zum Rahmen gebracht. Scheinbar sind für mich Rahmen in Übergangszeiten immer von Bedeutung. Da denke ich gerade an das Bild, dass ich Andreas vor sieben Jahren um diese Zeit malte und anschließend rahmen ließ.
Bilderrahmen und gerahmte Bilder haben wir also reichlich. Auch wenn wir in der neuen Wohnung weniger Schrägen und mehr Wandflächen haben, wird der Platz gar nicht reichen für die Bilder, die wir aufhängen könnten. Und doch bestelle ich gerade gezielt Rahmen, stelle neu zusammen und bereite mich damit auch innerlich auf die neue Aufgabe und den neuen Wohnort vor.
Ich bestellte die Rahmen nicht aus einer Laune heraus, nicht einfach so. Nein, der erste Collage-Rahmen wurde für mein neues Büro in Brandenburg/Havel bestellt. Mir war es wichtig Menschen vor Augen zu haben, die meinen Glaubensweg prägten, ebenso wie Orte und Verse, die für meinen Weg von Bedeutung sind. Themen wie Segen, Gebet und Verkündigung kommen für mich in den Bildern zum Ausdruck – und es war mir eine Freude die Bilder zusammenzustellen, ihnen einen Rahmen zu geben, und ich freue mich schon jetzt an dieser Collage, die dann in meinem neuen Büro hängen wird.
Dann kam diese Woche ein weiterer 3-D Rahmen. Hatte ich für meine neuen Praxisräume gerade bereits zwei gestaltet, ist der dritte jetzt für unseren Brautschmuck, unsere Hochzeitskarte, denn der Schrank, in dem die Sachen waren, wird mit in meine Praxis wandern. Also brauchte das uns wichtige, einen neuen Ort, der weiter sichtbar und würdevoll gestaltet ist. Ach, auch das eine Freude! Und ja, für uns ist das nicht nur eine schöne Erinnerung, sondern mit dem Bibelwort auch ein Bekenntnis.
Dann habe ich heute wieder Rahmen bestellt. Und das hat für mich zumindest Bedeutung, denn hier kommt für mich auch was zum Ausdruck: das Werden und Wachsens in unserer Ehe, für uns als Familie. Bisher war und ist unsere Familienwand ziemlich zusammengewürfelt. So ist es ja. Aus beiden Richtungen kamen Familienbilder zusammen, gerahmte, ungerahmte – dann die ersten Bilder von uns gemeinsam, mit Familie. Aufregende Zeiten waren das am Anfang auch für uns mit mehreren Umzügen, Kennlernphasen, zusammenfinden.
Ziehen wir jetzt in unser neues Haus – und das sogar mit drei Generationen der Familie – bringt das schon zum Ausdruckt, dass was geworden und gewachsen ist. In unserem neuen Haus hat uns beide die Klarheit und Weite der Räume beeindruckt. Und diese Klarheit und Weite ist es, die ich jetzt auf unserer Familien- und Freundeswand zum Ausdruck bringen will, wenn wir in unsere „Villa Würde“ einziehen. Am neuen Ort darf diese Wand klar in Erscheinung treten und zeigen, dass wir als Familie zusammengewachsen sind. Andreas und ich empfinden das so und freuen uns darüber, dass das in den sieben Jahren so erfahrbar für uns ist.
Ja, noch wissen wir nicht genau, wo die Rahmen in unserer Wohnung hängen werden. Die Vielfalt der Bilder und Geschichten wird bleiben, doch die Klarheit dessen, was zusammengehört wird sichtbarer erscheinen: dass „Wir“ unserer Familie.