Ich bin gerne Teil meiner Kirche. Einer Kirche, die auf ihrer Bundesratstagung eine 35jährige Präsidentin wählte.
Ich bin gerne in diesem Gemeindebund, der trotz Bedenken und Einwänden, Zukunftsüberlegungen erwägt, und im Vertrauen Schritte in die Zukunft wagt. Nein, wir wissen noch nicht was wird, aber wir können wagen, uns einbringen, mitgestalten. Das inspiriert und begeistert mich. Auf dem Weg von unserem Quartier zum Kongress-Palais in Kassel kamen wir an einem Ort vorbei, der den Schriftzug trug: Räume des Lebens. Mögen unsere Gemeinden und Regionen Räume bieten, schaffen, gestalten, in denen sich das Leben entfalten kann. Möge Jesus, das Leben, im Land sichtbare Spuren des Segens zeigen. Möge Segen uns bewegen: hin zu den Menschen. Hin gehen in die Welt und die gute Nachricht weitertagen. Gemeinsam hin gehen Gottesdienst zu feiern und Gemeinde zu leben. „Dein Reich komme!“, so lese ich auf dem Banner im Plenarsaal. „gerecht anders leben“ titelt es darunter und lädt ein, einen Unterschied zu machen. Als Menschen Christus repräsentieren. Ich und du, da wo wir sind. Miteinander leben, glauben, hoffen, lieben, gestalten.
Vom Bundesrat fahre ich in diesem Jahr ermutigt nach Hause. Neue Strukturen und Aufgaben sind auf den Weg gebracht. Junge Menschen bringen sich ein, nehmen Verantwortung, wollen Glauben und Leben gestalten, bringen sich ein. Manche von ihnen durfte ich auf ihrem Weg begleiten. Eine Etappe mit ihnen gehen. Zu unterschiedlichen Zeiten. Beten kann ich weiter. Dankbar mich mitfreuen sowieso. Und selbst meinen Platz einnehmen, mich einbringen. Denn wir brauchen einander. Davon bin ich überzeugt.
Auf unserem Weg kamen wir an einer Schule vorbei. Da hingen Plakate zum Abi. Für unterschiedliche Schüler und Schülerinnen. Persönlich. Mit verschiedenen Ermutigungen. Für jede und jeden ein Plakat. „Du schaffst das!“, stand hier und da. Zuspruch von Freunden, Eltern, Familien. Mich hat dieses öffentliche Bekenntnis inspiriert. Für alle sichtbar ein Zeichen und Zuspruch an die Einzelnen. Ich möchte eine Mutgeberin sein. Eine Mutgeberin für die, die Verantwortung übernehmen, sich einbringen, gestalten. Ob jung, mittelalt, alt. Als ich noch keine 10 Jahre alt war, wurde jede Woche unserer Jungscharstunde beendet mit der Ermutigung: „Mit Jesus Christus – mutig voran!“ und gab es Leitende und Mitarbeitende, die mir etwas zutrauten, meinen Gaben Raum gaben, und sich freuten, dass ich mich einbrachte. Dafür bin ich bis heute dankbar. Und ja: „mit Jesus Christus – mutig voran!“ – das klingt auch heute in meinen Ohren und öffnet für mich eine Perspektive für die Zukunft. In diesem Sinne: mutige Schritte gehen und sich selbst einbringen. Vertrauensvoll.