Einer unser Adventskalender präsentiert jeden Tag ein anderes Weihnachtslied. Claudia, die ja in relativer Solmisation ausgebildet ist, solmisiert das jeweilige Lied beim Frühstück.

Und ich höre mich plötzlich mitsingen:

Des bin ich froh,
     bin ich froh!
Froh, froh, froh!
     Froh, froh, froh!
Benedicamus Domino.
     Benedicamus Domino.

Weit mehr als 50 Jahre habe ich dieses Lied mit seinen Echo-Zeilen nicht mehr gehört, geschweige denn gesungen. Und doch waren Text und Melodie präsent und lebendig. Okay, jedenfalls die erste Strophe. Und plötzlich war ich dort am Frühstückstisch zurück in meine Kindheit katapultiert, als ich gemeinsam mit meiner Mutter diese Lieder lernte. Singen lernte. Singend lernte.

Als ich bei meinen Schafen wacht gehört zu den weniger bekannten Weihnachtsliedern. Claudia kannte es gar nicht. Das es schon über 400 Jahre alt ist und von Jesuiten erdacht wurde, habe ich erst erfahren, als ich für diesen Blogbeitrag bei Wiki nachfragte. Aber das Lied war mir noch immer sehr vertraut. Insbesondere der jubelnde Lobpreis, der sich als Refrain durch das ganze Lied zieht. Den liebte ich schon als Kind.

Und mit Tränen in den Augen denke ich an meine Kindheit, an meine Mutter, die mir in eher ärmlichen Zeiten diesen Reichtum - auch unbekannterer - Weihnachtslieder nahegebracht und die Advents- und Weihnachtszeit so unvergesslich gemacht hat. Hier wurde nicht auswendig gelernt, sondern inwendig. Evangelium - "frohe Botschaft" hat sich in dieser Zeit mir tief ins Herz eingebrannt. Das kann ich dankbar bezeugen. Ein Flashback der besonderen Art.

 

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