Gerade geht meine Frau aus dem Haus. Zum 50. Frauentreffen ihrer Gemeinde … seit Corona.
Corona, die fast schon vergessene Pandemie, ist zu einer wahren Zeitenwende geworden. Seither musste vieles ganz neu beginnen, oft ganz klein, fast immer mühsam. Corona hat uns an Online-Treffen gewöhnt (Social Distancing), hat uns unbeweglicher gemacht, zugleich deutlich empörter – egal auf welcher Seite der Politik. Nach Corona gelang vieles nicht mehr. Die Gottesdienstbesucherzahlen sind in fast allen Kirchen drastisch gesunken und zusätzliche Veranstaltungen in Gemeinden bedurften noch größerer Kraftanstrengungen.
So kann die Hofkirche am Jakobsgraben wohl stolz sein auf das 50. Frauentreffen seit Corona. Eine gewisse Routine hat sich wieder eingestellt – im besten Sinne des Wortes. Es haben sich 20 Frauen zu dem Treffen angemeldet – erfahrungsgemäß sind es dann vielleicht sogar ein paar mehr. Eine gute Gruppe, um gemeinsam Bibelarbeit zu machen, Kaffee und Kuchen zu genießen und sich ganz real und leibhaftig zu begegnen. Wunderbar.
Was denn das Thema für heute sei, frage ich meine Claudia, bevor sie entschwindet.
Werft euer Vertrauen nicht weg.
Das ist der Augenblick, in welchem ich entscheide, diese kleine Anekdote zu berichten. Wie passend ist das denn? Nach Corona – und all dem gegenseitigen Misstrauen, das sich seither auch in Kirchen und Gemeinden breitgemacht hat. Was für ein Zuspruch in Zeiten, wo die Welt von einer Absurdität in die nächste taumelt. „Werft euer Vertrauen nicht weg.“ Der Text richtet mich auf, in meiner Zeit der Schwachheit und Krankheit.
Segen dem Frauenkreis der Hofkirche und Glückwunsch zum 50. Treffen!